Nach zweijähriger Corona bedingter Pause konnte man diese liebgewonnene Tradition nun endlich fortführen und sich über eine große Resonanz freuen. Im Vordergrund des Abends standen der Austausch untereinander, das Netzwerken und das Informieren – schließlich gab es nach den letzten beiden krisengeschüttelten Jahren einiges zu berichten.
Zunächst kamen die ProjektmanagerInnen der Stabsstelle Innovation & Wandel Merzenich zu Wort. Teresa Beverungen als Dorfmanagerin, Karina Vonhögen als Nachhaltigkeitsmanagerin sowie Lennart Schminnes als Strukturwandelmanager gaben einen interessanten Einblick in ihre Aufgabenfelder (Strukturwandelmanagerin Anna Hecker fehlte urlaubsbedingt). Themen wie Dorfinnenentwicklung, Klimaschutz, Nachhaltigkeitsstrategie, Gewerbegebietsentwicklung oder Erneuerbare Energien wurden ebenso angesprochen wie Bauleitplanung, der Masterplan „Ort der Zukunft“ oder Fördermöglichkeiten für Gewerbetreibende. Ein weiterer Punkt war die bundesweit einmalige Errichtung des Cubity-Atelierhauses im Kontext der Umgestaltung des Poolplatzes. „Mit dem Objekt machen wir den Strukturwandel sichtbar und nehmen eine Vorreiterrolle im Rheinischen Revier ein“, so Georg Gelhausen.
Anne Schüssler vom Kreis Düren ging in ihrem Vortrag auf die Wasserstoffoffensive des Kreises Düren ein. Im Bereich Mobilität hat man die Umstellung auf Wasserstoffbusse und Wasserstoffzüge im Fokus. Durch die Einführung dieser Fahrzeuge strebt man eine Einsparung von über 13.500 Tonnen CO2 pro Jahr an. Parallel dazu soll im BrainergyPark in Jülich eine Wasserstoffproduktionsanlage errichtet werden, die ab 2026 die Eigenbetriebstankstellen für Bus und Bahn im Kreis Düren per Trailer versorgt.
Alexander Risch, Förderberater der haushaltsunabhängigen und wettbewerbsneutralen NRW.BANK, stellte Möglichkeiten der Gründungs- und Mittelstandsförderung vor. Im Vordergrund steht hier das Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes NRW zur Unterstützung strukturschwacher Regionen durch Investitionsanreize zur Schaffung von Arbeitsplätzen oder zur Verbesserung der Einkommenssituation und Wettbewerbsfähigkeit. Die NRW.BANK fördert unter anderem Investitionen zum Erhalt und Steigerung der regionalen Wertschöpfung der Region sowie zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Je nach Investitionsart können bis zu 50 Prozent der Investitionssummer abgerufen werden.
Abgeschlossen wurde der „offizielle“ Teil von Wirtschaftsförderer Guido Zintl, der unter anderem das Thema Cybersicherheit und damit ein immer präsenter werdendes Risiko für Unternehmen ansprach: „Leider kommt es vermehrt vor, dass Kriminelle sich in das Netz von Unternehmen einhacken und Daten blockieren. Diese werden dann nur gegen ein Lösegeld wieder freigegeben. Hier müssen wir ein neues Bewusstsein schaffen für den Schutz unserer Daten, nicht nur im privaten, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich.“
Nach den Vorträgen hatten die anwesenden Gäste die Gelegenheit, bei einem kühlen Getränk in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. Bis spät in den Abend wurden im Ratssaal des Merzenicher Rathauses eifrig Ideen, Informationen und Wissenswertes ausgetauscht. Fazit von Guido Zintl: „Der Gemeinde Merzenich ist ein guter Draht zu den ansässigen Unternehmen sehr wichtig. Mit dem Neujahrsempfang haben wir die Möglichkeit, uns abseits des Alltags und in lockerer Atmosphäre auszutauschen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden sowie Helferinnen und Helfern für den gelungenen Abend im Merzenicher Rathaus!“