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Gemeinde Merzenich

"Hausaufgaben" für den Regierungspräsidenten

Knapp anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt als Regierungspräsident in Köln stattete Dr. Thomas Wilk nun der Gemeinde Merzenich einen Besuch ab. Bürgermeister Georg Gelhausen sowie Vertreter des Merzenicher Gemeinderates und der Verwaltung hatten die Gelegenheit, mit Dr. Thomas Wilk über diverse Themen zu sprechen.

Die Gemeinde und die Bezirksregierung haben viele Berührungspunkte. Umsiedlung Morschenich, Regionalplanung, diverse Bauleitplanverfahren, LEADER-Projekte, Denkmalschutz und Städtebauförderung, Mobilität und Verkehr, Wegebau und energetische Modernisierungen, um nur einige zu nennen. „Wir schätzen die grundsätzlich konstruktive und lösungsorientierte Kooperation und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Wilk“, so Georg Gelhausen.

Der Regierungspräsident gab sich als Befürworter flacher Hierarchien und direkter Kommunikation zu erkennen. Dies soll auch in den künftigen – und aktuell laufenden - Vorgängen mit der Gemeindeverwaltung zu erkennen sein. „Wenn es mal irgendwo hakt oder etwas zu lange dauert, einfach mal kurz anrufen und nachfragen. Viele Dinge lassen sich auf dem kurzen Dienstweg auch ohne große bürokratische Gestik regeln.“ Eine Einstellung, die auch von Bürgermeister Georg Gelhausen durchaus befürwortet und gelebt wird.

Den Weg zurück nach Köln trat der RP natürlich nicht mit leeren Händen, sondern mit einem 90 Millionen Euro schweren Förderantrag an. Nach dem von der Landesregierung unterstützten Rückerwerb von Morschenich-Alt ist die Gemeinde auf diese Mittel angewiesen, um den Ort revitalisieren und entwickeln zu können. Auch hier kündigte Dr. Wilk eine „Kooperation auf Augenhöhe“ an, zumal es für ein solches Förderszenario keine Blaupause gibt und ein enger Austausch für beide Seiten von Vorteil wäre.

Ebenso versprach er, sich in das Projekt „Höchstspannungsfreileitung Amprion AG“ einzulesen. CDU-Fraktionschef Dirk Becker und Dr. Maria Schoeller als Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung berichteten zuvor von einem nicht nachvollziehbaren Vorgehen des Übertragungsbetreibers aus Dortmund, der trotz nachgewiesener erheblicher Nachteile für Mensch, Natur und Gewerbe an seiner – von der Bezirksregierung Köln genehmigten – Trassenführung festhält und Alternativvorschläge kategorisch ablehnt.

Der Schuh drückt aber auch bei den Feuerwehren, so dass der Regierungspräsident mit einer weiteren „Hausaufgabe“ bedacht wurde. Zum einen geht es um den Zustand von Feuerwehrgerätehäusern in den Flächenkommunen, die zum Teil schon lange nicht mehr dem Stand der Technik und den Vorgaben der Unfallkasse entsprechen. „Wünschenswert“, so schlug Wehrleiter Patrick Harzheim vor, „wäre eine zweckgebundene Investitions- oder Aufwandspauschale.“ Des Weiteren bereiten den Freiwilligen Feuerwehren und die sie unterstützenden Kommunen die Preissteigerungen im Bereich der Fahrzeugbeschaffung durchaus Sorgen. Und schließlich ist auch das Bereitstellen von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten für Landeseinsätze, zum Beispiel die kommende Fußball-EM oder für Wasserrettungszüge, ein Problem. „Wir können die immer häufiger werdenden Aufgaben zur landesweiten Gefahrenabwehr, die nicht selten mehrere Tage in Anspruch nehmen, nicht so ohne Weiteres unseren ehrenamtlichen Mitgliedern zumuten“, so Patrick Harzheim.

Auch hier zeigte Dr. Thomas Wilk seine Bereitschaft, zu vermitteln: „Natürlich kann ich nicht nach Köln fahren, mich an den Schreibtisch setzen und mit einem Fingerschnipp alle Probleme lösen. Aber ich verspreche, mich mit allen Belangen auseinanderzusetzen und freue mich auf die weitere Kommunikation zwischen unseren Häusern.“

Für Georg Gelhausen war der Besuch des Regierungspräsidenten auch ein Zeichen der Wertschätzung „für den vor uns liegenden Weg mit all seinen Herausforderungen und Chancen. Parallel zur Evolution des Tagebaus Hambach ist die Revitalisierung von Morschenich-Alt die wohl bedeutendste Maßnahme des Transformationsprozesses im gesamten Rheinischen Revier!“

Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk und Bürgermeister Georg Gelhausen verständigten sich auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Bezirksregierung und der Gemeindeverwaltung.

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