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Gemeinde Merzenich

Nachhaltigkeitsmanagerin Karina Vonhögen

In der medialen Gegenwart nimmt der Begriff „Nachhaltigkeit“ eine fast schon omnipräsente Sonderrolle ein. Fast 300 Jahre hat er dafür gebraucht, er ist also bei weitem keine neuzeitliche Worterscheinung.

Der Begriff beschäftigte die Menschen schon im 18. Jahrhundert mit der Frage, wie die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen seien, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Freilich sind die Zeiten heute andere. Wirtschaftliche Effizienz, soziale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit haben im Gegensatz zu früher eine fast schon existentielle Bedeutung.

Für Karina Vonhögen, die neue Nachhaltigkeitsmanagerin der Gemeinde Merzenich, ist dies eine wichtige Basis. So fällt es ihr leichter, ihren Auftrag umzusetzen: die Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Gemeinde Merzenich. „Wenn ein Thema so in aller Munde ist, dann fällt möglicherweise schon mal eine erste Hürde weg“, so die Merzenicherin, die innerhalb der Verwaltung der neuen Stabsstelle Innovation & Wandel angehört und das „Team Zukunft“ komplettiert.

Aber was bedeutet Nachhaltigkeitsstrategie? „Es geht darum, die Gemeinde Merzenich zukunftsfähig zu machen und auf die drängenden Veränderungen unserer Zeit vorzubereiten“, so Karina Vonhögen. Beispiel Stromautarkie. Ist eine energetische Unabhängigkeit vom Markt umsetzbar, finanzierbar und überhaupt sinnvoll? Stromautarkie eines Privathaushaltes über Solarenergie zu generieren ist bezogen auf die reinen Ertrags- und Verbrauchswerte problemlos möglich, eine Unabhängigkeit vom Strom-Netz auch mit Batteriespeichern allerdings nicht - so fällt der Hauptertrag schließlich in den Sommermonaten an. “Um die Ausbauziele der Bundesregierung bezogen auf Erneuerbare Energien zu erreichen“, so Karina Vonhögen, „dürfen wir nicht zu einseitig agieren und müssen auf viele verschiedene Maßnahmen im Rahmen unserer Möglichkeiten setzen. Das betrifft fast alle Bereiche. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung auf dem Weg zu einer nachhaltig-innovativen Gemeinde.“

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dies beinhaltet eine Schonung der natürlichen Ressourcen der Erde, die Wahrung sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit sowie ein nachhaltiges Wirtschaften. „Ich beschäftige mich zum Beispiel auch damit, wie man die Artenvielfalt vor Ort erhalten kann, wie man eine nachhaltige Ernährungsweise fördert oder wie man mit Genossenschaftsmodellen die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende beteiligen kann“, so die gebürtige Merzenicherin, die an der RWTH Aachen Biologie und Umweltwissenschaften studierte und zuletzt als Klimaschutzbeauftragte bei der Stadt Baesweiler arbeitete.

Der 33-Jährigen stehen für ihre Projektarbeit, die zunächst auf 2 Jahre befristet ist und durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert wird, viele Netzwerke auf lokalen und regionaler Ebene zur Verfügung. Interessante Fördermöglichkeiten für Privatpersonen bietet seit einigen Jahren der Kreis Düren mit seinem Klimaschutzprogramm. Mehr dazu auf  www.kreis-dueren.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Karina Vonhögen legt auch bei ihrer Vorgehensweise viel Wert auf Nachhaltigkeit: „Ich weiß, dass nicht alles von heute auf morgen umsetzbar ist. Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr komplex und unglaublich fordernd, da kommt man mit gehobenem Zeigefinger oder der Moralkeule nicht sehr weit, vor allen Dingen nicht nach zwei Jahren Corona mit vielen Einschränkungen und Entbehrungen.“ Stattdessen heißt es für die Gemeinde als Vorbild voranzugehen und sichtbare Projekte umzusetzen, wie die Wildblumenaktion am großen Kreisverkehr, die sukzessive Umstellung der gemeindlichen Beleuchtungen auf die energiesparende LED-Technik oder die Ausstattung von öffentlichen Liegenschaften mit PV-Anlagen.

Karina Vonhögen liegt viel daran, die Menschen aus der Gemeinde Merzenich mit einzubinden: „Ich denke, jede Bürgerin und jeder Bürger kann etwas zum Ziel, den Kreis Düren bis 2035 klimaneutral zu machen, beitragen. Auch kleine Maßnahmen helfen, man muss nicht gleich sein komplettes Leben umstellen, das ist in der Hektik des Alltags auch gar nicht zu erwarten. Ich hoffe, dass ich durch meine Arbeit in der Gemeinde für den einen oder anderen Impuls sorgen und viele Menschen zum Mitmachen bewegen kann.“

Karina Vonhögen

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Bildnachweise

  • Uni Siegen
  • Gemeinde Merzenich
  • BMUV
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