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Gemeinde Merzenich

Schall - mobile Kliniken für die Bundeswehr

Schon seit 30 Jahren gehört die Bundeswehr zur Stammkundschaft des Merzenicher Unternehmens M. Schall. Vorwiegend Zeltsysteme und Spezialcontainer gehen vom Standort Girbelsrath bis in die ganze Welt, dort wo die Bundeswehr sie halt benötigt, wie zum Beispiel kürzlich im Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze.

Projektleiter Stephan Gehlen und Geschäftsführer Markus Schall stellen Bürgermeister Georg Gelhausen (von links) das Projekt im Firmenhauptsitz in Girbelsrath vor.

Infolge des schweren Erdbebens war das Krankenhaus in der türkischen Stadt Altınözü einsturzgefährdet und nicht nutzbar. Die Bundeswehr sprang fürs Erste ein und errichtete in nur 72 Stunden ein mobiles Rettungszentrum mit Zelten aus dem Hause M. Schall (ein Video dazu finden Sie auf  www.bundeswehr.de/aktuelles/mediathek (Öffnet in einem neuen Tab)).

In Erwartung weiterer Einsätze solcher Art möchte die Bundeswehr nun aufstocken: mindestens 8 sogenannte Luftlanderettungszentren sollen in den nächsten Jahren verfügbar sein. Das Geld für diesen 40 Millionen schweren Auftrag stammt aus dem vielzitierten „Sondervermögen“, welches dem Verteidigungsministerium zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu den bisher genutzten Systemen sollen die künftigen Luftlanderettungszentren noch leichter sein, einfacher transportiert und noch schneller aufgebaut werden können.

Nach intensiver interner Prüfung entschied man sich bei M. Schall, im Bewerbungspoker um diesen Auftrag mitzumischen. Ein riskanter Schritt, der sich aber gelohnt hat, denn kürzlich erhielt das Unternehmen mit Sitz in Girbelsrath den Zuschlag für diesen Auftrag, um den sich auch so renommierte Unternehmen wie Rheinmetall oder Airbus beworben hatten. „Wir sind sehr stolz, dass man uns dieses Vertrauen entgegengebracht hat und freuen uns auf das Projekt“, so der geschäftsführende Gesellschafter Markus Schall.

Wie bei allen anderen Produkten, so werden auch die „mobilen Hospitäler“ bei Schall in kompletter Eigenregie produziert – von der Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Fertigung liegt alles in den Händen des Merzenicher Unternehmens. „Lediglich die medizinischen Fachgeräte“, so erklärt Projektleiter Stephan Gehlen, „müssen wir zukaufen.“ In Girbelsrath werden dann alle Komponenten zu einer Einheit zusammengeführt, so dass eine vollwertig funktionierende Klinik entsteht. Und zwar 30 Tonnen leichter und wesentlich kleiner als die bisherigen Einheiten. „Das erste Modell“, so Stephan Gehlen, „wird aktuell produziert und für eine Präsentation im September vorbereitet.“

Nicht nur Gewicht und Volumen konnten durch die Schall-Experten erheblich vermindert werden, auch die Aufbauzeit konnte man stark reduzieren. Schon nach vier Stunden sind die aufblasbaren Luftlanderettungszentren, die in sogenannten Flightcases verpackt sind, einsatzbereit – vom OP-Tisch über die Beleuchtung (LED) bis hin zu den Pflegebetten. Der Aufbau erfolgt durch das zuvor von Schall-Mitarbeitern geschulte Bundeswehrpersonal.

Bis Anfang 2024 sollen insgesamt acht mobile Krankenhäuser an die Bundeswehr geliefert sein. Ein sportliches Ziel, denn wie viele andere mittelständische Unternehmen ist auch Schall vom Fachkräftemangel betroffen. „Unsere Auftragsbücher sind voll, aber mir fehlen Leute, vor allen Dingen im technischen Bereich“, so Markus Schall. Rund 50 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte das Merzenicher Unternehmen einstellen, auch Auszubildende und Quereinsteiger sind willkommen. Mehr Infos zu den Job-Angeboten bei M. Schall gibt es unter  www.mschall.de (Öffnet in einem neuen Tab)


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Bildnachweise

  • Bundeswehr/Patrick Grüterich
  • Gemeinde Merzenich
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